Museum Ulm
Veranstaltungen„Der Prozeß der Restitution der Benin-Bronzen – Rückgabe als Chance!“
Gespräch

„Der Prozeß der Restitution der Benin-Bronzen – Rückgabe als Chance!“

Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Martin Rivoir diskutieren Dr. Fiona Siegenthaler, Kuratorin der Afrika-Abteilung (stellvertretend für die ursrpünglich angekündigte Direktorin Prof. Dr. Inés de Castro) des Linden-Museums Stuttgart und Enotie Paul Ogbebor, Maler und Aktivist aus Benin City im Museum Ulm.

Das Königreich Benin war mehr als 500 Jahre lang eine Regional-Macht in Westafrika. Das Territorium des ehemaligen Königreichs befindet sich heute auf dem Staatsgebiet Nigerias. Die vornehmlich aus dem 15. bis 19. Jahrhundert stammenden Messingplastiken und Elfenbeinschnitzereien zählen zu den spektakulärsten Kunstwerken aus Afrika. Sie belegen die historische Bedeutung des Königreichs, das über Jahrhunderte in engem Handelskontakt mit Europa stand.

Infolge der gewaltsamen britischen Kolonialeroberung im Jahr 1897 wurden die Sammlungen höfischer Kunst in Benin geraubt und weltweit zerstreut. So waren es auch vornehmlich britische Soldaten, die einen Teil der Objekte in das Vereinigte Königreich brachten, wo sie in den folgenden Jahren über den Kunstmarkt versteigert bzw. verkauft wurden oder in den Afrikahandel gelangten.

Weitere Informationen auch auf der Plattform Digital Benin.


Das Linden-Museum ist am Prozeß der Restitution der Benin-Bronzen beteiligt und Mitglied der Benin Dialogue Group, einer seit 2010 bestehende Initiative, in der Museen aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und Schweden mit nigerianischen Partnern und Vertretern des Königshofs von Benin zusammenarbeiten.

Enotie Paul Ogbebor ist ein nigerianischer Künstler, Kurator und Aktivist aus Benin City. Im Sommer 2023 wird ihm das British Museum eine Ausstellung widmen. Jüngst hat er sich im Grassi Museum in Leipzig mit der Rückgabe der Benin Bronzen künstlerisch auseinandergesetzt.

Zusammen mit dem renommierten Architekten David Adjaye arbeitet er an der Entstehung des Edo-Museums für westafrikanische Kunst, das in Benin City gebaut werden soll. Er ist Mitglied des Lenkungsausschusses der Benin Dialogue Group.


Die Sammlungen des Museums Ulm selbst wurden im Rahmen des Forschungsprojekts zur Aufarbeitung der Bestände aus kolonialem Kontext von September 2021 bis Dezember 2022 wissenschaftlich erforscht.

Die bearbeiteten Objekte und Projektergebnisse sind in deutscher und englischer Sprache auf der Plattform museum-digital veröffentlicht:

Das Projekt wurde im Rahmen der Gesamtstrategie zur kolonialen Verantwortung der Landesregierung Baden-Württemberg und der von Bund, Ländern und Kommunen verabschiedeten 3 Wege-Strategie vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg großzügig gefördert.


Moderation: Dr. Eva Leistenschneider, Stellvertretende Direktorin und Kuratorin Mittelalter bis 19. Jahrhundert, Museum Ulm

Eintritt frei. Diskussion in deutscher und englischer Sprache.

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