Museum Ulm
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SonderausstellungenLike Me! Ulmer Freundschaftsbücher aus vier Jahrhunderten
26. Januar 2019—28. April 2019

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Ulmer Freundschaftsbücher aus vier Jahrhunderten

Freunde sammeln wir nicht erst, seit es Facebook gibt: Schon im 16. Jahrhundert begann das „Album Amicorum“, auch Freundschafts- oder Stammbuch genannt, seine Erfolgsgeschichte.

Vor allem bei jungen Männern waren die kleinen Bücher groß in Mode. Während des Studiums, der Gesellenwanderung oder der Bildungsreise sammelten sie darin handschriftliche Einträge von Freunden, Professoren, Studienkollegen und neuen Bekannten. Diese schrieben ihnen Gedichte, gelehrte Zitate oder Lebensweisheiten ins Stammbuch oder erinnerten mit einem derben Spruch an das lustige Studentenleben. Wer das nötige Geld hatte, beauftragte einen Maler mit einer kleinen Illustration oder malte selbst etwas: Beliebt waren Wappen, Stadtansichten, Allegorien, schöne Frauen, verliebte Paare oder häusliche Szenen.

Frauen besaßen seltener ein Stammbuch als Männer, weil ihre Lebenswelten andere waren und ihre geographische Mobilität oft begrenzter. Erst als das Freundschaftsbuch im 19. Jahrhundert bei jungen Männern allmählich außer Mode kam, wandelte sich das Album zunächst zum Frauen- und schließlich zum Kinderphänomen: Als Poesiealbum mit süßlichen Einklebebildchen und Sprüchen zu Freundschaft und guter Lebensführung ist es vor allem bei kleinen Mädchen bis heute beliebt.

Inzwischen sind die Sozialen Netzwerke zu den populärsten Sammelmedien von Freunden geworden, in denen sich aber nicht mehr primär die „Follower“ verewigen, sondern die Eigner selbst darstellen. #inspirationalquotes zur Selbstverbesserung ersetzen empfindsame Freundschaftslyrik und bildungsbürgerliche Zitate.

Die Studio-Ausstellung im Museum Ulm zeigt mit rund 70 Exponaten aus dem Bestand des Museums, dem Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm, der Stadtbibliothek Ulm sowie aus Privatbesitz eine kleine Geschichte des Stammbuchs und des Freunde-Sammelns.

: Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit Texten von Dr. Eva Leistenschneider und Dr. Gudrun Litz.

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