Museum Ulm
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Die Direktionsakten des Museum Ulm 1933-1945

Die Direktionsakten des Museum Ulm 1933-1945

Über das Projekt

In einem vom DZK-geförderten Projekt werden die fast vollständig erhaltenen Korrespondenzen des Direktoriums und ausgewählter Mitarbeitenden des Museum Ulms während der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) nach Fragestellungen der Provenienzforschung und Sammlungsgeschichte vor ihrem zeithistorischen Kontext untersucht. Hierfür werden die Dokumente erstmalig systematisch digital erfasst, semantisch strukturiert und für eine nachhaltige interne und externe Publikation vorbereitet. Ziel des Projektes ist es, die Daten in einer Forschungsdatenbank zugänglich zu machen und damit zu einer transparenten Aufarbeitung kulturgeschichtlicher Hintergründe sowie der Verlagerung von Kulturgütern während der Zeit des Nationalsozialismus beizutragen.

Im Archiv des Museum Ulms sind die Korrespondenzen des Direktoriums sowie ein Teil der Verwaltungsakten  – darunter Haushaltsbücher, Finanzierungspläne, interne städtische Kommunikation – nahezu vollständig überliefert. Der Bestand reicht von den Vorgängerinstitutionen des Museums im 19. Jahrhundert bis in die Nachkriegsjahre der 1970er Jahre.

Ein Schwerpunkt der Korrespondenzen liegt auf den im Kunstmarkt verfügbaren Kulturgütern und den Verhandlungen über Erwerbskonditionen mit Künstler*innen, Galerist*innen, Kunsthändler*innen, Sammler*innen und anderen Kulturinstitutionen. Aufgrund der finanziellen Situation  und progammatischen Ausrichtung des Museums wurden viele Werke nicht selbst angekauft, sondern an andere Museen oder private Sammler*innen vermittelt. Die Akten geben somit Einblicke in zentrale Netzwerkstrukturen, machen bislang unbekannte Akteur*innen sichtbar und zeigen die überregionale sowie teilweise globale Vernetzung des Museum Ulm.

Der Bestand ist daher nicht nur für die Erforschung der eigenen Museumsgeschichte bedeutsam, sondern bietet vor allem wertvolle Informationen für Provenienzrecherchen anderer Museen, wissenschaftlicher Projekte und Interessent*innen. Neben Hinweisen zum Ankauf, Verkauf und Tausch von Kulturgütern, dokumentieren die Korrespondenzen außerdem Aspekte der kunst- und kulturhistorischen Wissens- und wissenschaftsgeschichte, etwa Formen des nationalen und internationalen Forschungsaustausch oder die Beguachtung von Objekten hinsichtlich Zustand, Herkunft, Authentizität und Bedeutung. Nicht zuletzt  bildet das Konvolut eine wichtige Quelle in der kritischen Aufarbeitung der eigenen Museumsgeschichte während des Nationaloszialismus. Über den Herkunftsnachweis einzelner Kunstwerke hinaus, deckt das Forschungsprojekt somit auch unbekannte historisch-politische, regionale und biographische Zusammenhänge auf.

Am Ende sollen die Ergebnisse und Dokumentation des Projektes auf einer eigenen Webseite festgehalten werden.

 

Einrichtung: Museum Ulm

Projektleitung: Elisa Ludwig (M.A.)

Kooperationspartner: 1tmsolutions, Stadtarchiv Ulm

Finanzierung: Deutsches Zentrum für Kulturgutverluste

Laufzeit: 2025-

 

Text: Elisa Ludwig (Stand: 25.11.25)

 

Gefördert von:

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