Die grafische Sammlung
Mit rund 25 000 Arbeiten hat das Museum Ulm eine herausragende grafische Sammlung. Seit der Nachkriegszeit bildet die Grafik einen Schwerpunkt in der Sammlungsstrategie des Museums. Damals versuchten die Nachkriegsdirektoren im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu kompensieren, dass die moderne Galerie, die Gründungsdirektor Julius Baum ab Mitte der 1920er Jahre aufgebaut hatte, im Zuge der nationalsozialistischen Aktion „Entartete Kunst“ zerstört wurde. So verlagerte sich der Sammlungsschwerpunkt ab den 1950er Jahren im Bereich der Moderne von Gemälden auf Grafik. Der Sammlungsbereich wurde und wird stetig durch Ankäufe, Schenkungen und Dauerleihgaben vermehrt.
Heute bietet die grafische Sammlung einen Überblick über die wesentlichen Strömungen und prägenden Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Die Auswahl reicht von französischer Grafik des ausgehenden 19. und 20. Jahrhunderts über eine umfassende Werkgruppe Picassos, Vertreter des deutschen Expressionismus, des Blauen Reiters, der Brücke und des Bauhauses bis hin in die Zeit nach 1945.
Aufgrund der hohen Empfindlichkeit der Arbeiten können diese nur zeitweise gezeigt werden, meist im Rahmen thematischer Sonderausstellungen.