Ein Sitz für den Priester
Spätgotische Kunst aus dem Ulmer Münster
Zur spätmittelalterlichen Ausstattung des Ulmer Münsterchors gehörte ein reich geschmückter Sitz für den Priester und seine beiden Diakone. Auf diesem auch als Vespertolium bezeichneten Möbel nahmen die Zelebranten während bestimmter Stellen der Liturgie Platz. Das Ulmer Vespertolium, das südlich des Hochaltars an der Chorwand aufgestellt war, bildete zusammen mit dem berühmten Chorgestühl und dem früheren Hochaltarretabel ein künstlerisches Ensemble. Erhalten sind heute lediglich die drei geschnitzten Figuren.
In einer Studioausstellung präsentierte das Museum Ulm die noch existierenden Figuren sowie die dazugehörigen Entwurfszeichnungen und seinen Schöpfer, den „Meister des Ulmer Vespertoliums“.