Museum Ulm
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Brunner/Ritz

Heiliger Lärm - Missa tempestatis: Donner, Regen, Sprache Gesang, Liturgie

Klangkomposition, abgespielt über acht Lautsprecher im Ulmer Münster

Heiliger Lärm ist die altertümliche Bezeichnung für Donner – und der Titel der knapp
dreiviertelstündigen Messe von Johannes Brunner und Raimund Ritz.

Das Klangmaterial der Tonbandkomposition besteht aus Donner, Regen, Sprache, Gesang
und dem Vortrag des liturgischen Textes. Komponiert und inszeniert als Klanginstallation
für den Kirchenraum, abgespielt über acht Spuren und wiedergegeben von acht im Raum
verteilten Lautsprecherboxen. Elektronische Bearbeitungstechniken, die vielschichtige
Verarbeitung des Liturgietextes in fünf verschiedenen Sprachen und die Ausdruckskraft
der Naturgewalten sind die Grundelemente der Klanginstallation.

Der Text der Liturgie (Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei) ist seit
annähernd zwei Jahrtausenden unverändert. In der Messe „Heiliger Lärm“ bildet er die
sprachliche Grundlage, ergänzt durch Tropentexte: gebetsähnliche Texte, deren älteste
Quelle über viertausend Jahre alt ist sowie ein zeitgenössischer Text von 1993.

Das Tonmaterial wird neu strukturiert, zerlegt, geschichtet, extrem verdichtet, übersteigert
und auf den Raum verteilt. So erlebt der Zuhörer zum Beispiel Donner in extrem
beschleunigter Abfolge, in betäubender Lautstärke und in gedehnte Zeitabläufe
eingebunden. Flüsternde Stimmen und Regen aus der Ferne und plötzlich ganz nah,
zerlegt und im nächsten Moment wieder verdichtet, statisch im Raum verteilt, sich
drehend, zersplittert oder wellenförmig fließend. Prasselnder Regen und gleichmäßiger
Niederschlag bilden den Grundton und beruhigen die Szene immer wieder.

Der „Heilige Lärm“ wurde seit seiner Entstehung 1999 in verschiedenen Kirchen, unter
anderem in der Predigerkirche Zürich, auf dem evangelischen Kirchentag in Stuttgart, in
der evangelischen Kirchengemeinde Sonnenberg, in München in der Herz Jesu Kirche, St.
Markus, St. Maximilian und St. Matthäus, zum 1. Ökumenischen Kirchentag 2003 in
Berlin, in der Stadtpfarrkirche St. Martin Biberach, in der Franziskanerkirche Überlingen,
der Herz-Jesu-Kirche Weimar, so wie in vielen weiteren Städten und Kirchen aufgeführt.

Mitwirkende: Barbara Baier, Sopran • Otto Katzameier, Bass • Florian Mayr, Countertenor •
Binyamin und Israel Munk, Gesang • Brent Wallice, Gesang • Marie-Noelle-Sehr,
Sprache • Sophie Roiss, Sprache • Gabi Stadler, Sprache

Brunner/Ritz steht für das Künstlerduo Johannes Brunner und Raimund Ritz. Seit 1990
schaffen sie gemeinsam Werke in unterschiedlichen Disziplinen und Medien:
Skulpturen, Objekte, Kompositionen, Performances, Installationen, Theater- und
Musiktheaterstücke, Hörspiele, Filme, Videos und Videoinstallationen sowie zahlreiche
Projekte im öffentlichen Raum. Ihre Arbeiten setzen sich oft mit den Besonderheiten der
jeweiligen Orte, an denen sie entstehen und für die sie entwickelt werden, auseinander.

Der „Heilige Lärm“ wird im Ulmer Münster im Rahmen der Ausstellung „Kunst turnen“  von Brunner/
Ritz im Museum Ulm aufgeführt. Zum 250sten Geburtstag von Albrecht
Berblinger, des Schneiders von Ulm, errichteten Brunner / Ritz an
der Adlerbastei in Ulm den „Berblingerturm„.

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