Museum Ulm
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Provenienzforschung

Erforschung der Sammlungen zu NS-Raubgut

Das Projekt zur Erforschung der Bestände im Hinblick auf NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut wurde als Reaktion auf einen im Jahr 2014 gestellten Restitutionsantrag der Rechtsvertreter von Emma Budge initiiert. Es handelte sich um zwei Trinkgefäße in Form eines Schiffs (Inv. Nr. 1937.8193), eines Hahns sowie einer Henne (Inv. Nr. 1980.9092 A und B). Diese wurden 2015 restituiert und im Falle des Trinkschiffs durch das Museum Ulm zurückerworben.

Im Februar 2017 begann die systematische Überprüfung der zwischen 1933 und 1945 getätigten Erwerbungen durch das Museum Ulm. Auch Ankäufe nach 1945 wurden gezielt recherchiert, wenn ein konkreter Verdacht vorlag. Forschungsgrundlage bildete in erster Linie das hausinterne Quellenmaterial, das sich aus der Korrespondenz der Museumsdirektion mit potentiellen Kunden oder Ämtern, den Inventarbüchern sowie der Objektkartei zusammensetzt. Darüber hinaus wurden auch externe Archive und Bibliotheken konsultiert.

Die Korrespondenz reicht bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts und somit noch in die Zeit der Vorgängerinstitution, dem Gewerbemuseum Ulm, zurück. Im Zuge der Provenienzforschung konnte eine Übersicht über die noch vorhandenen Korrespondenzordner und Inventarbücher erstellt werden. Das Inventarbuch für Alte und Neue Graphik sowie das Inventarbuch für Gemälde wurden vollständig in eine Excel-Tabelle übertragen und somit durchsuchbar gemacht:

Inventarbücher Gemälde und Graphik

Korrespondenzordner und Inventarbücher

Hinweis: Bei der Beschreibung der Objekte handelt es sich um Transkriptionen. Fehler und politisch unkorrekte Bezeichnungen wurden unverändert übernommen, spiegeln jedoch nicht den Standpunkt des Museums wider.

Im Laufe des Projekts wurden Verdachtsfälle auf Lost Art eingestellt (Lost Art-IDs: 569297, 569686, 573967, 574885, 581191) und nachweislich NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut an die rechtmäßigen Erben restituiert. Das Projekt endet(e) im Februar 2024. Ein Folgeprojekt, das insbesondere auch die Digitalisierung und Auswertung der Historischen Direktionsakten beinhaltet, wird angestrebt.

Die Provenienzforschung im Museum Ulm wurde gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste:

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.kulturgutverluste.de und www.lostart.de.

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